Mit dem Auto: Auf der SS 34 bis nach Carmine Inferiore (wenige Kilometer von Cannobio entfernt) fahren, wo es zu Fuß in ca. 15 Minuten hinauf nach Carmine Superiore geht.
Mit dem Zug: Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Verbania-Pallanza, 29 km von Cannobio entfernt. Die Weiterfahrt nach Carmine Inferiore, von wo es wie gehabt zu Fuß weitergeht, erfolgt mit dem öffentlichen Nahverkehr.

Carmine Superiore – ein Ortsteil der Gemeinde Cannobio – ist ein sehr gut erhaltenes Dorf mittelalterlichen Ursprungs, das nur fußläufig erreichbar ist. Ein gefälliger Spazierweg vom weiter unten liegenden Ortsteil Carmine Inferiore führt hier hinauf. Bestehend aus einer kleinen Anzahl von Steinhäusern, die rund um die Kirche San Gottardo (14. Jh.) gebaut wurden, liegt Carmine Superiore auf einem Felsvorsprung mit Blick auf das Westufer des Lago Maggiore und bietet eine wunderbare Aussicht auf den See und die dahinter aufragenden Berge der Lombardei.

Die landschaftliche Umgebung, in die das kleine Dorf eingebettet ist, nimmt sich besonders reizvoll aus. Am Rande der Ortschaft sind Terrassen aus Trockenmauern zu sehen als übriggebliebene Zeugnisse der alten Weinberge, welche die letzte Bastion auf dem abschüssigen Gelände vor dem vorherrschenden Kastanienwald waren.

Die Anordnung und die solide Struktur der Gebäude sind typisch für eine mittelalterliche Fluchtburg, die ein hervorragendes Verteidigungssystem auf einem natürlichen Balkon darstellte. Tatsächlich wurde Carmine Superiore rund um das Jahr 1000 gegründet, um den Zugang zu Cannobio zu verteidigen und die Einwohner der untenliegenden Ortschaften bei Gefahr zu beherbergen.

Einst dicht besiedelt, wurde Carmine Superiore im ausgehenden 20. Jh. allmählich verlassen. Seit ein paar Jahren geht es glücklicherweise wieder leicht bergauf dank der vom Charme dieses Ortes angezogenen Touristen und Nachkommen früherer Einwohner.