Sacro Monte von Orta

Orta San Giulio
Legende
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About

Dieser Heilige Berg liegt oberhalb von Orta und dem See und überragt mindestens zwei Drittel der gesamten Cusio-Region. Sein Reichtum an Kunst und Architektur ist beeindruckend, ganz abgesehen von der einmaligen Atmosphäre, die hier herrscht und jeden Besucher in ihren Bann schlägt. Mehr als die anderen Anlagen dieser Art geht diese ganz in der sie umgebenden Natur auf.

Der Entwurf geht auf Pater Cleto aus Castelletto Ticino zurück. Schon seit dem frühen Mittelalter stand hier auf einer Höhe von 400 m die Kirche San Nicholao, die älteste Pfarrkirche des ganzen Ostufers. Darin wurde die so genannte Madonna della Pietà verehrt, eine Holzskulptur aus dem 15. Jh., die auch heute noch existiert. Im Jahr 1538 entschied die Gemeinde Orta mit Unterstützung des Abtes Amico Canobio aus Novara, nach dem Beispiel des Heiligen Berges von Varallo ein Kloster zu gründen und es mit Kapellen zu umgeben, die dem Heiligen Franziskus geweiht waren. So wurde der Konvent 1590 den Franziskanern übergeben, gleichzeitig wurde die Kirche San Nicholao einer gründlichen Renovierung unterzogen. Auch in den folgenden Jahren dauerten die Arbeiten an den Kapellen an.

Als erste wurde die heutige Kapelle Nr. 20 – eigentlich die letzte im ganzen Zyklus – beendet. Gemäß den Vorschriften des Konzils von Trient sollte dieser Ort der religiösen Erziehung dienen. Gerade hier, am Alpenrand, war man den Protestanten besonders nah und fürchtete ein Einsickern der aufrührerischen Ideen. Den Gläubigen, die zum größten Teil nicht lesen und schreiben konnten, sollte die Frohe Botschaft in Bildern verkündet werden – daher die vielen Fresken und Statuen aus Terrakotta, die von Carlo Bascapé, dem Bischof von Novara und weltlichen Herrn der Gegend, eigens ausgesucht und für gut befunden worden waren.

Zwischen dem Ende des 16. Jh. und dem späten 18. Jh. wurden alle 20 Kapellen fertig gestellt. Sie bilden einen spiralförmigen Rundweg oberhalb des Seeufers, auf dem der Pilger viele Gelegenheiten hat, im Schatten der üppigen Vegetation und im Angesicht des atemberaubenden Panoramas über dem See in sich zu gehen.

An der Fertigstellung der Anlage waren so bedeutende Künstler wie Cristoforo Prestinari, Morazzone, Stefano Maria Legnai, Beretta, Dionigi Bussola und die Brüder Nuvolone und Grandi beteiligt. Das Ergebnis ist eine gelungene Mischung aus verschiedenen künstlerischen Richtungen: Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus.

1980 erklärte die Region Piemont den Berg zum besonderen Naturschutzgebiet, um sowohl die künstlerischen als auch die ökologischen Reichtümer besser schützen zu können.

Vor Ort gibt es inzwischen ein Restaurant mit Bar, einen Picknickbereich, ein Besucherzentrum und die Büros der Verwaltung des Schutzgebietes.