Verborgene Wege: Oberpiemont zwischen historischen Residenzen, Villen und Gärten

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Beschreibung

Ein Besuch im Oberpiemont ist wie das Öffnen einer Schatztruhe: Historische Residenzen und malerische Gärten zeichnen eine Reiseroute durch atemberaubende Landschaften und bemerkenswerte Architektur – eine harmonische Verbindung von Kultur und Natur.

HISTORISCHE RESIDENZEN: EINE REISE DURCH DIE ZEIT

Im Oberpiemont erzählt jede historische Residenz eine Geschichte aus der Vergangenheit.

Die Route beginnt in Cameri, wo die Villa Picchetta – bereits 1610 erwähnt – mit ihrer U-förmigen Anlage und einem achteckigen Saal mit Groteskenfresken beeindruckt. Ursprünglich Adelsresidenz, war sie bis 1773 im Besitz der Jesuiten. Heute ist sie Sitz des Naturparks Tessin und Lago Maggiore.

Weiter nördlich liegt in Romagnano Sesia die Villa Caccia, entworfen vom berühmten Architekten Alessandro Antonelli. Sie wurde zwischen 1842 und 1848 als Landsitz der Grafen Caccia von Romentino erbaut. Heute beherbergt sie das Historisch-Ethnographische Museum der unteren Valsesia mit Werkzeugen, Objekten und Nachbildungen des Alltags- und Arbeitslebens vergangener Zeiten. Ein Bereich ist der Heiligen Darstellung am Karfreitag gewidmet.

In Borgomanero öffnet die Villa Marazza ihre Türen: ein H-förmiger Grundriss, schmiedeeiserne Balkone, ein weitläufiger Park. Im Inneren findet sich eine reich ausgestattete Bibliothek mit wertvollen historischen Bänden, Inkunabeln und Ausgaben aus dem 16. Jahrhundert – ein Vermächtnis des Anwalts und Politikers Achille Marazza.

In Biella steht der Palazzo La Marmora, ein lebendiges Zeugnis der Geschichte vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Der ehemalige Adelssitz der Familie La Marmora ist heute ein Hausmuseum mit originalem Mobiliar, Gemälden und Archiven. Dank des Projekts „Cose Mai Viste“ (Noch nie Gesehenes) wurden seit 2021 bislang private Räume wie die Große Galerie und der rechteckige Turm für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht – für ein ganz neues Besuchserlebnis.

Nicht weit entfernt zieht der Palazzo Gromo Losa mit seinem italienischen Rosengarten die Blicke auf sich. Hier winden sich unzählige Rosensorten unter einer Pergola und bilden ein lebendiges Pflanzenteppich. Ein weiterer Teil ist den Duftessenzen gewidmet, ein anderer dem Kameliengarten – ein Ort für alle Sinne.

Ebenfalls in der Gegend von Biella steht das Schloss Montecavallo – 1830 erbaut auf den Ruinen einer mittelalterlichen Burg aus dem 13. Jahrhundert – ein seltenes Beispiel neugotischer Architektur. Umgeben von Weinbergen und Gärten, vereint es landschaftliche Schönheit mit Weinbautradition.

Nur wenige Kilometer entfernt liegt das Schloss von Castellengo mit seinen historischen Weinbergen, auf denen edle Sorten wie Nebbiolo und Erbaluce gedeihen. Die Keller aus dem 18. Jahrhundert verbinden Tradition mit Innovation – eine Einladung, Wein und Kultur zu entdecken.

Die Reise führt weiter zur Villa Era, die zwischen 1884 und 1888 entstand. Sie verkörpert die Eleganz des 19. Jahrhunderts und die Verbundenheit zur Erde – mit monumentalem Stil und von Reben umgeben.

In Vercelli angekommen, begrüßt die Casa Centoris mit einem eleganten Innenhof und einer renovierten Fassade im Stil der Renaissance. Ganz in der Nähe führt der Volto dei Centori – eine überdachte Gasse voller Charme – in das lebendige Stadtzentrum. Nur wenige Schritte entfernt steht der Palazzo der Familie Tizzoni, ein bedeutender Adelsbau der Ghibellinen, dessen Eingangshalle mit Fresken geschmückt ist – ein seltenes weltliches Werk des Malers Guglielmo Caccia, genannt „Il Moncalvo“.

VILLEN UND GÄRTEN: HARMONIE VON ARCHITEKTUR UND NATUR

Villen und Gärten sind die Juwelen der Seenregion – Orte, an denen architektonische Eleganz auf natürliche Schönheit trifft. Für ein Frühlingswochenende oder einen Kurzurlaub am Lago Maggiore gehören die Villa Taranto in Pallanza, die Villa Pallavicino in Stresa und die Borromäischen Inseln zu den Höhepunkten der Region. Sie sind von Mitte März bis Ende Oktober geöffnet.

Die Gärten der Villa Taranto zählen zu den berühmtesten weltweit. In den 1930er Jahren vom schottischen Kapitän McEacharn angelegt, beherbergen sie heute rund 20.000 Pflanzenarten aus allen fünf Kontinenten. Wasserbecken, Blumenbeete, die Koniferenallee, das Dahlienlabyrinth, das Victoria-Gewächshaus mit seiner Pflanzenwand, das Talgärtchen, die Terrassengärten und das Herbarium machen jeden Spaziergang zu einem einzigartigen Naturerlebnis.

Die Villa Pallavicino – im Besitz der Familie Borromeo – ist ein Paradies für Familien. Auf 18 Hektar Grünfläche leben Tiere wie Tibet-Ziegen, Gämsen, Schafe, Lamas, Alpakas und Damhirsche. Hier können Kinder auf Tuchfühlung mit den Tieren gehen. Der botanische Reichtum ist ebenfalls beachtlich: uralte Kastanien, einer der ältesten Tulpenbäume Italiens, Rotbuchen, Ahorne, Lärchen, Ginkgos, Magnolien, Sequoien und ein imposanter Libanon-Zeder.

Ein Hauch von Zauber erwartet die Besucher auf den Borromäischen Inseln. Die Isola Madre – die größte der Inselgruppe – ist ein botanisches Paradies mit seltenen Pflanzen aus aller Welt. Kamelien, Magnolien, Hibiskus und jahrhundertealte Bäume harmonieren mit dem eleganten Palast aus dem 16. Jahrhundert. Ein Ort der Stille und Schönheit, den Flaubert einst als „den sinnlichsten Ort der Welt“ bezeichnete.

Die Isola Bella hingegen erhebt sich barock und majestätisch aus dem Wasser. Über Jahrhunderte von der Familie Borromeo geformt, gilt sie als Meisterwerk der Verbindung von Kunst und Natur. Der prächtige Borromeo-Palast wird umgeben von einem italienischen Garten, der sich über zehn Terrassen bis zum See hinunterzieht. Hier verschmelzen das Teatro Massimo, elegante Treppenanlagen und blühende Blumen zu einem Bild von unvergleichlicher Poesie.

OBERPIEMONT: DAS TOR ZUM STAUNEN

Historische Residenzen, Gärten und Villen, die die Seele berühren: Im Oberpiemont wartet hinter jeder Kurve eine neue Entdeckung.

Weitere Informationen zum Projekt „Vivi Alto Piemonte – Ein Mosaik der Wunder“ und zu kommenden Veranstaltungen www.vivialtopiemonte.it